Tag 6: Lough Inagh to Leenane
Distanz 15 km • Wanderzeit: 4 – 6 Stunden • Höhenmeter (↑) 100 m
Auch heute stand nur eine relativ kurze Distanz von 15 km an. Doch bevor wir uns auf den Weg machten gab es selbstverständlich wieder das obligatorische Frühstück. Gut das man soviel wandert, sonst würde das irische Frühstück auf dauer vermutlich ziemlich dick machen 😂 Benno ging es leider nicht besser, sondern eher schlechter – die typischen Anzeichen einer Erkältung machten sich breit. Trotzdem brachen wir nach dem Frühstück und dem packen der Koffer für den Gepäcktransport auf.
Die heutige Strecke sollte uns zwischen den Twelve Bens und den Maumturk Mountains hindurchführen. Das zu durchwandernde Gebiet bestand hauptsächlich aus Marschland und große Höhenunterschiede sollten wir auch nicht erwarten.
Das Wetter war wieder etwas durchwachsen, aber in Irland gibt es kein schlechtes Wetter sondern nur falsche Kleidung. Und wenn das Wetter doch mal schlecht ist wartet man einfach fünf Minuten, dann hat man ein anderes – so, genug der Binsenweisheiten 😉 Das Marschland das wir im Inagh Valley durchwanderten bot spektakuläre Ausblicke und der Wanderweg selbst sollte als Titelbild seinen Weg auf meinen Blog finden um dort den „Dirty Path“ zu verkörpern 🙂
Die vielen kleinen Zuflüsse in den Lough Inagh hielten uns eine ganze Zeit auf, denn hier konnten die diversen Kameraeinstellungen einmal in aller Ruhe getestet werden. Dazu muss man sagen das wir beide weit von professionellen Fotografen entfernt sind.
An dem kleinen „Wasserfall“ im obigen Bild haben wir eine Rast eingelegt. Da es im Inagh Valley keinen Supermarkt oder ähnliches gab, haben wir das Angebot von Julia angenommen uns Lunchpakete für den heutigen Tag zu packen und diese plünderten wir jetzt.
Da wir sehr gut in der Zeit lagen rasteten wir hier gut eine Stunde. Dabei fiel mir ein Teil des Gesprächs mit Paul und Lorraine vom vorigen Abend ein in dem Paul behauptete das wir Deutschen aus allem einen Wettkampf machen wollen. Um die zwei, die nach uns loswandern wollten, ein wenig zu necken hinterließen wir eine kleine Botschaft auf dem Weg und wie sich später herausstellte wurde sie auch entdeckt und mit dem nötigen Augenzwinkern verstanden 😉
Kurz vor dem Ende der Tagesetappe erreichten wir einen Hügelkamm und von dort sahen wir das erste Mal Killary Harbour. Verwirrender Weise ist Killary Harbour kein Hafen sondern ein Fjord und zwar das einzige in Irland. Das Fjord ist etwa 16 km lang und bis zu 45 m tief. Es werden dort Muscheln und Lachse gezüchtet und natürlich fahren Ausflugsboote auf dem Fjord herum.
Der Ausblick vom Hügel auf den Fjord war fantastisch! Unser weg sollte uns nun am Fjord entlang bis zum Ort Leenane führen.
Das hinführen nach Leenane hat dann auch geklappt und wir liefend en letzten Kilometer des Weges auf der N95. Dieses Teilstück war aufgrund des relativ hohen Verkehrsaufkommens nicht so schön und Gott sei Dank schnell vorbei.
Wir kamen unterwegs am Leenane Hotel vorbei und lasen dort Werbung für „Connemara Seaweed Baths“. Die Werbung dafür las sich wie folgt:
Connemara Seetang-Bäder sind die einzigen Salzwasser-Seetang-Bäder im Westen Irlands. (Galway Mayo & Roscommon) und befinden sich neben dem Leenane Hotel.
Unsere Algen werden täglich von Hand geschnitten und sind frisch mit essentiellen Nährstoffen und Mineralien. Das Baden in Salzwasser (Thalassotherapie) ist für die Freisetzung von Mineralien und Nährstoffen in Meeresalgen unerlässlich und ist Irlands älteste Kurbehandlung. Neben der Entspannung müder und schmerzender Muskeln bieten Salzwasser-Seetang-Bäder eine natürliche Heilung für Hauterkrankungen von Psoriasis bis Ekzem und helfen auch, die damit verbundenen Schmerzen bei Arthritis und Rheuma zu lindern.
Das klang für uns großartig und wir nahmen uns vor im B&B in gemütlichere Klamotten zu springen und zu schauen ob wir einen Termin bekommen würden. Unser B&B heute war das Convent B&B das uns auf den ersten Blick tatsächlich etwas unheimlich vorkam 😉 Im Flur befindet sich das Bild eines Jungen der einen scheinbar überall anblickt. Auch der Frühstücksraum in Form einer Kapelle inklusive bunter Butzenglasscheiben verstärkt den ersten, fast schon gruseligen EIndruck noch. Wenn man aber erst einmal die netten Gastgeber kennengelernt hat und einen Tee im wunderschönen Kaminzimmer serviert bekommen hat ist der Eindruck ganz schnell vergangen.
Kein B&B für längere Aufenthalte
Die Zimmer des B&B sind völlig ausreichend um dort eine Nacht zu verbringen, sie sind aber sehr puristisch eingerichtet und wenn jemand längere Zeit in Leenane verbringen möchte würde ich dazu raten ein anderes B&B auszusuchen. Das Frühstück hingegen war das beste das ich im ganzen Urlaub bekommen habe. Frischer Lachs und der würzigste Cheddar den ich bislang hatte, dazu der allgegenwärtige Toast und natürlich Tee.
Nachdem wir uns frische Klamotten angezogen hatten riefen wir im Leenane Hotel an und vereinbarten einen Termin für 17:00 Uhr. Bis es soweit war erkundeten wir den Ort, genossen den Ausblick auf den Fjord und plünderten ein Souvenirgeschäft in dem es jeden Artikel auch mit einem Barack Obama Aufdruck gab 😂 Mir ist bekannt das Barack Obama auch irische Wurzeln hat, diese liegen meines Wissens aber in Moneygall viel weiter südöstlich 🤔
Enttäuschendes Seetang Bad
Kurz vor 17 Uhr kamen wir im Spa Bereich des Leenane Hotels an und meldeten uns an, die freundliche Dame am Empfang konnte aber keine Reservierung für uns finden. Ziemlich verwundert diskutierten wir ein bisschen hin und her bis sich herausstellte das die Nummer des Seaweed Baths & Spa auf der Homepage des Leenane Hotels nicht zum Spa Bereich des Hotels, sondern zu einem anderen Spa in einer anderen Ortschaft gehörte. Leider war es auch mit einem Taxi zu spät um dort unseren Termin wahrzunehmen und im Spa des Leenane Hotels war so kurzfristig auch nichts frei.
Enttäuscht zogen wir wieder ab und verpassten so die Gelegenheit ein Seetang Bad zu probieren.
Wir trafen aber Paul und Lorraine und verabredeten uns zum Essen im Leenane Hotel für den Abend. Es wurde wieder ein sehr geselliger Abend mit gutem Essen und einigen ziemlich betrunkenen Gästen im Bar Bereich des Hotels 😂
Wir tranken noch ein Bier in Gaynors Bar, gingen aber bald zurück ins B&B da es Benno eher schlechter als besser ging.
Was der nächste Tag brachte und wie wir nach Drummin kamen lest Ihr auf der nächsten Seite.