West Irland / Connemara

Tag 2: Inishmore – Die westliche Seite

Distanz 16/28 km  Wanderzeit: 4 – 9 Stunden  Höhenmeter (↑) 210m

Heute sollte es also losgehen! Inishmore, die größte der Aran Islands, sollte erkundet werden. Wir standen früh auf, denn wir mussten noch unsere Tickets für die Fähre abholen. Dafür war es am Tag zuvor schon zu spät als wir in Galway ankamen.

Wir genossen ein Full Irish Breakfast mit den anderen Gästen in einem toll eingerichteten Frühstücksraum, schnappten uns unsere Koffer und machten uns auf den Weg zum Büro von Aran Island Ferries um unsere Tickets für die Fähre abzuholen. Mit den Tickets in der einen Hand und dem Koffer in der anderen besorgten wir uns noch etwas zu trinken und einen Snack für zwischendurch und machten uns auf zur Bushaltestelle des Aran Shuttle Bus in der Queen Street.

Mit dem Bus ging es dann knapp eine Stunde lang an der Küstenstraße entlang nach Rossaveel zum Aran Island Ferries Ros a‘ Mhil Terminal. Beim aussteigen warteten bereits zwei Fähren auf uns und wir gingen an Bord. Da wir als zweites los fuhren konnte ich die Abfahrt der Fähre fotografieren – wir sind also nicht hinterher geschwommen 😉

Abfahrt der Fähre von Ros a' Mhíl
Abfahrt der Fähre von Ros a‘ Mhíl
Blick auf Inishmore
Blick auf Inishmore

Als wir dem Anleger der Insel in Kilronan näher kamen, sahen wir gleich das die Bewohner der Insel es bunt mögen. So gut wie jede Fassade leuchtet in einer anderen Farbe. Wir warteten bis die anderen Touristen sich auf Kutschen verzogen oder die Fahradverleiher stürmten und machten uns auf die Suche nach unserem B&B. Das Ti Catherine B&B liegt am Rand des Ortes Kilronan und ist vom Fähranleger in 10 Minuten zu Fuß zu erreichen. Das B&B ist wunderschön und ruhig gelegen und ist noch ein echter Geheimtipp, denn eine Internetseite sucht man vergeblich, auf Google Maps ist es nicht verzeichnet und selbst eine Buchung über Tripadvisor ist schwierig. Damit Ihr Catherine und Ihre Familie erreichen könnt gebe ich euch hier einmal die Kontaktdaten und Koordinaten.

TIPP
Ti Catherine B&B
Kilronan Village, Inishmore, Co. Galway
Telefon: 099 61464 (International +353 99 61464)
Mobil: 087 980 97 48 (International +353 87 980 97 48)

GPS Koordinaten: 53.119455, -9.672997

Wir bezogen unser gemütliches Zimmer und bekamen zur Begrüßung Tee und Kekse. Kurz darauf zogen wir die Wanderschuhe an und machten uns mit dem Plan und der Wegbeschreibung von Hillwalk Tours auf den Weg. Das wir die vorgeschlagene Route von Hillwalk Tours nur als grobe Vorlage sahen ist dem Umstand geschuldet das wir beide leicht abzulenken sind und nach dem Motto „Oh, guck mal hier!“, „Ah und da!“ kreuz und quer über die Westküste wanderten. Die von Hillwalk Tours beschriebenen Punkte die man sehen muss haben wir trotzdem alle gesehen – und noch einiges mehr!

Schotterweg auf Inishmore
Schotterweg auf Inishmore
Reflexionen
Reflexionen
Noch mehr Reflexionen
Noch mehr Reflexionen
Eine Rast in wunderschöner, schroffer Landschaft
Eine Rast in wunderschöner, schroffer Landschaft
Eine der unzähligen Steinmauern
Eine der unzähligen Steinmauern
Blick an der südwestlichen Steilküste entlang
Blick an der südwestlichen Steilküste entlang

Bis zu diesem Punkt sind wir noch unserer Route gefolgt, dann kam aber die schroffe Atlantikküste und anbrandende Wellen und vergessen war der schöne Plan.

Schroffe Felsküste kurz vor dem Wormhole
Schroffe Felsküste kurz vor dem Wormhole

Nachdem wir einen großen Wall an Felsen und Geröll überwunden hatten standen wir etwa 5 Meter über dem Meeresspiegel direkt am Atlantik und konnten uns gar nicht satt sehen. Da wir unglaublich tolles Wetter hatten machten wir fast eine Stunde Rast und gut 300 Fotos 😉

Aufschäumende Wellen...
Aufschäumende Wellen…
...brechen an der schroffen Küste
…brechen an der schroffen Küste
Einer der schönsten Punkte auf der Insel
Einer der schönsten Punkte auf der Insel
Gischtumtobt
Gischtumtobt

Nachdem wir uns vom Anblick der Wellen losgerissen haben folgten wir den Wegweisern zum Wormhole. Diese Wegweiser sind keine wirklichen Schilder sondern kleine, hingeschmierte Zeichen willkürlich auf Felsen der Gegend verteilt. Wir betraten eine Art Mondlandschaft mit surreal ausgehöhlten Felsküsten. Man bekommt schon ein mulmiges Gefühl wenn man unter diesen Überhängen steht, wir haben uns aber möglichst davon ferngehalten und man hat nicht den kleinsten Kiesel fallen gehört.

Jetzt endlich hatten wir das Wormhole entdeckt. Wirklich komisch ein rechteckiges Loch im Boden zu sehen das natürlichen Ursprungs ist. Die Wellen spülten immer wieder Wasser in das Becken, das Wormhole soll aber auch unterirdisch mit Wasser versorgt werden.

Nachdem wir uns einen Weg zurück gesucht hatten machten wir uns durch eine Burren-ähnliche Landschaft auf nach Dún Aengus, einer Steinfestung direkt an einer Steilküste.

Landschaft ähnlich dem Burren
Landschaft ähnlich dem Burren
Gedenkstein in wilder Landschaft
Gedenkstein in wilder Landschaft

Unsere Reiseunterlagen sagten folgendes zu Dún Aengus „Kein Ausflug zu den Aran Islands ist komplett ohne einen Besuch in Dún Aengus, das als das ‚großartigste barbarische Monument Europas’ bezeichnet wird. Die 2.300 Jahre alte Steinfestung, dramatisch am Rande einer Klippe 100 m über dem wogenden Atlantik gelegen, ist ein magischer Ort um Ihren Wanderurlaub zu beginnen.“ und was soll ich sagen, die Reiseunterlagen haben Recht. Auch wenn man sich nach der wilden Atlantikküste, dem Steinfort und der Steilküste kurzzeitig fragt was das noch toppen soll 🙂

Blick von Dun Aengus nach südosten
Blick von Dun Aengus nach südosten
Steilküste bei Dun Aengus schräg zur Seite...
Steilküste bei Dun Aengus schräg zur Seite…
...und direkt nach unten (etwa 90 Meter)
…und direkt nach unten (etwa 90 Meter)
Das Ringfort "Dun Aengus"
Das Ringfort „Dun Aengus“
Noch mehr Steilküste :-)
Noch mehr Steilküste 🙂
Das innere des Ringfort...
Das innere des Ringfort…
...den Verteidigungswall...
…den Verteidigungswall…
...und dem Ein- oder Ausgang
…und dem Ein- oder Ausgang
Dun Aengus Infotafel im Besucherzentrum
Dun Aengus Infotafel im Besucherzentrum

Beim verlassen des Steinfort auf dem regulären Weg fiel uns auf das es wohl nicht normal war das wir auf dem Hinweg über diverse Steinmauern und Zäune klettern mussten. So ist es eben manchmal wenn man die bekannten Wege verlässt. Bevor jetzt aber jemand sagt „Dann habt Ihr ja betrogen und keinen Eintritt bezahlt“, dem sei gesagt das wir von Hillwalk Tours Voucher für den Eintritt hatten, wir also ohnehin nichts hätten bezahlen müssen.

Um die lokale Wirtschaft dennoch zu bereichern, beschlossen wir an einem Café namens „Teach Nan Phaidi“ in Kilmurvy Pause zu machen und ein Bier zu trinken. Wir betraten das Café, bestellten zwei Bier und bekamen diese auch. Dann setzten wir uns nach draußen und beobachteten träge in der Nachmittagssonne entspannend wie ein Auto vorfuhr, die Besitzerin des Café einstieg und laut lachend mit Ihrer Bekannten weg fuhr…wait what? 😂 Naja, das Bier war bezahlt, also tranken wir gemütlich aus, stellten die leeren Flaschen vor die verschlossene Tür und setzten unseren Weg zurück nach Kilronan fort.

Das "Strange Beer" Café ;-)
Das „Strange Beer“ Café 😉
Von der Wiese zum Teich in nur einem Regen
Von der Wiese zum Teich in nur einem Regen
Wo ist innen und wo außen?
Wo ist innen und wo außen?

Nach etwa elf Kilometern an der Küste entlang und durch diverse kleine Ortschaften kamen wir wieder nach Kilronan. Wir gingen ins B&B und zogen uns gemütliche Klamotten und leichte Schuhe (!) an und machten uns gleich wieder auf den Weg in den Ortskern um nach etwas zu Essen zu schauen. Im Pier House Guest House bekamen wir großartiges Steak vom irischen Rind und leckeres Bier. Wir durchstreiften den kleinen Ort und gingen dann zurück ins B&B und fielen müde ins Bett!

Was der nächste Tag uns brachte und wie wir ins 50 km entfernte Oughterard kamen erfährst du auf der nächsten Seite.

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