West Highland Way (Schottland)

Tag 4: Rowardennan – Inverarnan

Distanz 23km  Wanderzeit: 5 – 7 Stunden  Höhenmeter (↑) 600m

Auch heute standen wir wieder früh auf. Bisher hatten wir unsere Tagesetappen immer viel schneller beendet als gedacht und wollten uns mehr Zeit lassen, heute mussten wir aber zurück zum Ausgangspunkt zur Rowardennan Lodge und Ally konnte uns nur um 9 Uhr dort hinfahren.

Da mir gestern in der ersten Tageshälfte das „Full Scotish“ ziemlich im Magen hing, entschied ich mich heute für Porridge und Toast…grundsätzlich eine gute Idee wenn man wandern möchte (auch wenn ich es nicht immer schaffe mich zu zügeln 😉). Wenn euch interessiert wie meine idealen Essgewohnheiten zum wandern aussehen, dann schaut mal in diesen Beitrag rein.

Wieder auf dem West Highland Way ab Rowardennan
Wieder auf dem West Highland Way ab Rowardennan

Der Weg von der Rowardennan Lodge Richtung Inverarnan fängt genau so an wie er aufhörte, als gemütlicher, flacher Wanderweg am östlichen Ufers des Loch Lomond . Der Weg führt fast ausschließlich über Waldwege in Ufernähe und ist wirklich schön.

Nach wenigen Kilometern machte sich bemerkbar das wir den Ben Lomond passierten, denn der Weg wurde deutlich  hügeliger.

Ben Lomond ist ein 974 Meter hoher Berg am Ostufer des Loch Lomond, Sein Name bedeutet ungefähr Leuchtfeuerberg oder Signalberg. Er ist Schottlands südlichster Munro.

INFO: Munro
Was ist denn ein Munro überhaupt? Munros sind Berge in Schottland die höher als 914,4 Meter sind. Und warum so eine krumme Summe? Die entspricht genau 3000 Fuß und darin messen die Schotten noch die Höhe. Das Wort „Munro“ kommt dabei von Sir Hugh Munro der 1891 eine Liste der Munros, die sog. „Tables of the 3000 ft Mountains of Scotland“ erstellt hat. Mehr Informationen zu Munros gibt es hier und die Liste der Munros gibt es hier.
Frühnebel und Moos in den Wäldern
Frühnebel und Moos in den Wäldern
Totholz...Wohnraum für hunderte Arten
Totholz…Wohnraum für hunderte Arten

Anfänglich hatten wir im Wald noch Frühnebel und die umgestürzten Bäume, Baumwurzeln und das ganze Totholz hatten etwas sehr mystisches. Ich habe mich sofort an Rollenspielabende mit Schulfreunden und „Das schwarze Auge“ erinnert 😉

Ab dem Zeitpunkt an dem man den Ben Lomond passiert wurde der Weg wie gesagt deutlich hügeliger. Das ging so weit das man teilweise mehr kletterte als wanderte und wir uns an schwierigen Stellen gegenseitig helfen mussten. Wanderer mit großen Tourenrucksäcken mussten diese an vielen Stellen abnehmen und vor sich her tragen, weil die Wege zwischen Fels und Baum so schmal waren das sie sonst nicht hindurch gepasst hätten.

Viele Fotos habe ich von diesem Teil des Weges nicht gemacht, da ich mit konzentireren beschäftigt war. Nachfolgend aber mal ein Beispiel. Das Foto ist nahezu im 45° Winkel von unten aufgenommen wurden und verdeutlicht ganz gut wie steil dieser Abschnitt sein kann.

"Steil und uneben" das Motto der ersten Etappe
„Steil und uneben“ das Motto der ersten Etappe
Ein bisschen Auenland
Ein bisschen Auenland

Etwa auf der Hälfte der Strecke zwischen der Rowardennan Lodge und Inversnaid, nach etwa einem Drittel der Tagesetappe, wurde der Weg wieder deutlich begehbarer. Nicht falsch verstehen: Der nun hinter uns liegende Abschnitt war einer der schönsten des ganzen West Highland Way, auch wenn er sehr anstrengend zu laufen war. Alleine für diesen Abschnitt würde (und werde) ich den West Highland Way im Laufe der nächsten Jahre bestimmt noch einmal wandern.

Mit leichteren Wanderwegen und viel Wasser ging es dann weiter in Richtung Norden. Alles war grün und nass und es plätcherte und rauschte an allen Ecken – ich war in meinem persönlichen Paradies angekommen 😍 Teilweise führen abenteuerliche Konstruktionen über die Bäche und Flüsschen, gehalten haben sie aber alle.

Fallendes Wasser...
Fallendes Wasser…
...plätscherndes Wasser...
…plätscherndes Wasser…
...nahezu stehendes Wasser...
…nahezu stehendes Wasser…
...tosendes Wasser: Ich bin im Himmel :-)
…tosendes Wasser: Ich bin im Himmel 🙂

Ab Inversnaid etwa lichtete sich der Wald der uns bisher begleitete etwas. Man bekam eine freiere Sicht aufd en Loch Lomond und die Sonne tat Ihr übriges um uns bei bester Laune zu halten.

Man darf nicht vergessen das wir mittlerweile in der ersten Oktoberwoche waren und wir vor unserer Reise mit allem gerechnet haben außer mit dem großartigen und sonnigen Wetter das uns auf den gesamten 8 Tagen der Wanderung begleitete. Ihr hättet die Berge an warmen und regenabweisenden Klamotten sehen sollen die wir mitgeschleppt hatten, nur um sie unangetastet wieder mit nach Deutschland zu nehmen.

Wir waren völlig erstaunt das die Hänge der Hügel die wir jetzt passierten über und über mit Farnen bewachsen waren. Ich weiß nicht warum, aber ich bringe Farne immer mit subtropischem oder tropischem Klima in Verbindung, dabei hat fast jeder einen zu Hause 😉

Immer wieder Blicke...
Immer wieder Blicke…
...auf Loch Lomond...
…auf Loch Lomond…
...farnbesetzte Hügel...
…farnbesetzte Hügel…
...und Wege wie im Dschungel
…und Wege wie im Dschungel
Alte Cottages am nördlichsten Ende desLoch Lomond
Alte Cottages am nördlichsten Ende desLoch Lomond
Ein letzter Blick zurück
Ein letzter Blick zurück

Nachdem wir den Loch Lomond hinter uns gelassen hatten, trafen wir bald auf unser Tagesziel – die „Beinglas Farm Campsite„. Entgegen des Namens mussten wir dort aber nicht zelten (auch wenn man natürlich kann), sondern bezogen eine gemütliche Hütte. Die Unterkunft bot alles was man braucht, eine Dusche und gemütliche Betten.

Apropos Betten: Ich habe im gesamten Urlaub in jedem Bett sehr gut schlafen können. Frische Luft und Bewegung ist also für alle gut die sich sonst mit dem einschlafen schwer tun 😉

Wir ließen ein, zwei Stunden die Seele baumeln, tranken Tee und lasen etwas bevor wir etwas essen gingen. Praktischerweise befindet sich auf der Campsite auch das „Beinglass Lounge Bar & Restaurant“ in dem wir ziemlich gutes Essen und ein eiskaltes Bier bekamen. Auch ein kleiner Shop findet sich auf dem Gelände, so das wir direkt ein paar Kekse für die morgige Etappe kaufen konnten.

Was uns auf unserem Weg über Crianlarich nach Tyndrum alles begegnete lest Ihr auf der nächsten Seite.

4 Gedanken zu „West Highland Way (Schottland)“

  1. Hi, welche Sim Prepaid Karte ist zu empfehlen? Welcher Provider bietet gute Netzabdeckung in den Highlands? Dankeschön für eine kurze Antwort

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    • Entschuldige die späte Antwort, ich vermute sie hilft dir nun nicht mehr weiter, allerdings möchte ich sie trotzdem noch beantworten falls jemand anderes die selbe Frage hat.
      Ich habe im Vorfeld die Netzabdeckung recherchiert und EE schnitt dort damals am besten ab, der Provider ist hier zu finden: https://ee.co.uk/

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